Benidorm

 

Mein Scheckheft und das Handgepäck ließ ich bei dir zurück,

du schöne schwarze Spanierin, du warst mein Urlaubsglück.

Ganz leis hast du geflüstert mir zärtlich in das Ohr:

„Der Franco badet blanco.“, das kam mir spanisch vor.

 

In Benidorm die Sommernacht, nie will ich sie vergessen,

wir saßen unter Stahlbeton und haben deutsch gegessen.

Bei Vollmond an der Autobahn gingen wir Hand in Hand.

Ich habe nie das Meer geseh´n, ich sah nur Wand an Wand.

 

Dann kamst du aufs Hotel zu mir, ich sollte dich verführen,

wie war mein Zimmer doch so eng, wir stießen an die Türen.

Von draußen kam der Krach herein vom nahen Aeroporto,

die Spantax in den Himmel stieß, sie brachte Rentner forto.

 

Du löstest deinen schwarzen Zopf, ich sollte zu dich decken

und legte meinen Arm um dich, es rauscht ein WC-Becken.

Die Nacht war kurz, der Morgen kam, da war ich dir zu Willen,

dein Bruder ist in Wolfsburg, er schickte dir die Pillen.

 

Dann fuhr ich ab aus Benidorm, hab oft an dich gedacht:

an warmes Bier, an Sonnenöl und eine laue Nacht.

Leb wohl, leb wohl mein Spanien, die Zeit so schnell sie rennt.

Ich komm im nächsten Jahr zurück, zu dir nach Sankt Zement